„Katzen würden Mäuse kaufen“ – dieser Buchtitel zur artgerechten und natürlichen Ernährung der Katze sagt eigentlich schon alles. Nagetiere sind neben Insekten, Eidechsen und auch Vögeln die Hauptnahrungsquelle unserer Katzen. Dennoch findet man kein Katzenfutter mit Maus darin. Wieso? Vermutlich ist die Produktion zu aufwändig und teuer. Trotzdem habe ich mich schon oft gefragt, warum es keiner versucht, schließlich ist in der Maus doch alles enthalten, was unsere Katze benötigt.
Endlich: Das Nassfutter mit der Maus ist da
Daher konnte ich es erst nicht glauben, als ich das neue Dosenfutter von Lucky-Kitty entdeckt habe:
100 % Maus, gewolft.
Ein Blick auf das Etikett bestätigt: Hier kommt wirklich nur die ganze Maus rein, nichts anderes.

Dieses Futter musste ich natürlich sofort ausprobieren und meinen Katzen anbieten! Netterweise hat mir Lucky-Kitty 5 Dosen zum Testen geschickt. Und hier nun mein Testbericht:
Was ist drin?
Wir erinnern uns: Laut Etikett 100 % reine Maus. Und sonst nichts, laut Hersteller.
Sehen wir uns nun mal die Analysedaten auf dem Etikett an:

Ein hoher Anteile an Protein (Eiweiß) und viel Fett – das ist gut für unsere Katze, denn sie benötigt genau das, um gesund und fit zu bleiben. Vor allem sollten es gut verdauliche Eiweiße und Fette aus Muskelfleisch und Innereien wie Magen oder Herz sein und kein Abfall aus der Fleischproduktion, („tierische Nebenerzeugnisse“). Da hier die ganze Maus verarbeitet wird, gehen ich davon aus, dass es sich um gut verdauliches Fett und Protein handelt und nicht um den Abfall.
Hier ist sogar, anders als bei anderem Futter, der NfE-Wert aufgeführt, also der Wert für den Kohlenhydratanteil im Futter. Wenn der NfE-Wert unter 10 % liegt, ist das gut, unter 5 % ist sehr gut. Denn unsere Samtpfoten benötigen als reine Fleischfresser keine Kohlenhydrate. Der Wert wird hier mit < 0,1 % angegeben. Das ist tatsächlich sehr gut und sollte bei einer Fütterung mit reiner Maus auch nicht anders sein.
Dennoch habe ich zur Sicherheit noch einmal selbst nachgerechnet, ob der Wert stimmt. Das geht ganz einfach über einen NfE-Recher online. Ich verwende gerne den NfE-Rechner von der Tierärztin und Fachtierärztin für Tierernährung Dr. Julia Fritz.
Mein Ergebnis:
Bei der Trockenmasse (Trockensubstanz) sind wir uns einig: auf der Dose steht 32,4 %. Diesen Wert erhalte ich ebenfalls.
Auch die Angabe zum NfE-Wert scheint zu stimmen. Ich erhalte allerdings eine negative Zahl: -1,2 %. Das ist auf jeden Fall kleiner als 0,1 %.
Doch es kommt ja vor allem auf die Nährwerte in der Trockensubstanz an. Und die liegen für die Kohlenhydrate sogar bei -4.
Wie es zu negativen Werten kommen kann, habe ich noch nicht herausgefunden, doch das ist mir schon bei einigen Futtern passiert. Wer also die Antwort weiß, darf mir gerne schreiben 🙂
Wichtig: Generell sagt der NfE-Wert erst einmal nichts über die Qualität des Futters aus. Ihr erfahrt nur, wie viele Kohlenhydrate enthalten sind. Ob diese pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind, wissen wir nur, wenn der Hersteller es genau deklariert. Wenn ihr bei der Zutatenliste Reis, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Mais und Getreide findet, könnt ihr davon ausgehen, dass der NfE-Wert eher hoch sein wird. Ist nur Fleisch (Muskelfleisch und Innereien) sowie ein wenig Beeren oder Gemüse enthalten, sollte er eher niedriger sein.
Darüber, ob das Futter tatsächlich hochwertig und gut ist, entscheiden auch die restlichen Zutaten. Daher sollten die einzelnen Fleischsorten genau aufgeschlüsselt in der Zutatenliste zu finden sein. Gut sind reines Muskelfleisch und bestimmte Innereien wie Magen, Herz oder Leber. Wenn ihr die Angaben „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ findet, wisst ihr, dass es sich um Schlachtabfälle und damit nicht gut verdauliches Fleisch handelt.
Der Wert für Rohprotein in der TS liegt übrigens bei stolzen 58 % und das Rohfett in der TS liegt bei 32 %. Top!
Ansonsten ist nichts hinzugesetzt, denn in Mäusen ist alles, was die Katze benötigt enthalten. Auch und vor allem Taurin in ausreichender Menge.
Taurin ist lebenswichtig für unsere Katze. Mäuse enthalten es in ausreichender Menge, doch bei allen anderen Fleischsorten muss es noch hinzugegeben werden.
Wo kommen die Mäuse her?
Laut Hersteller kommen die Mäuse aus Deutschland und werden in kleinen Gruppen gehalten.
Unsere Futtermäuse kommen aus einer veterinäramtlich streng kontrollierten und nach der EU-Verordnung 1774/2002/ES arbeitenden Nagerfarm, die Mäuse als Futter für die Wild- und Raubkatzen in Zoologische Gärten, für Falknereien, für B.A.R.F.-Fütterung und BARF-Wiederverkäufer und Reptilienhäuser und Reptilienhalter kommerziell züchtet. … Die Futtermäuse werden in kleinen Gruppen in großen Boxen gezüchtet, die Boxen stehen in Regalen in gut belüfteten, hellen Räumen.
Wie wird das Futter hergestellt?
„Maus“ wird laut Herstellerangaben kalt abgefüllt und dann schonend erhitzt.
Die Methode der Kaltabfüllung ist schonender als Heißabfüllung. Es gehen nicht so viele Vitamine und Nährstoffe verloren.
Wie viel ist drin und wie teuer ist es?
„Maus“ wird in 100-Gramm-Dosen angeboten. Man kann das Futter nur als Gebinde mit je vier Dosen kaufen. Da das ganze recht aufwändig herzustellen ist, laut Lucky-Kitty, gibt es für jeden Kunden pro Monat nur eine limitierte maximale Stückzahl von 12 Sets à 4 Dosen.
Mit 19,80 Euro für ein Set mit 4 x 100 Gramm ist der Preis allerdings etwas für den gut gefüllten Geldbeutel. Und so wird „Maus“ wohl eher als Ergänzungsfutter im Napf landen und nicht der Standard werden.
Auch der hohe Preis erklärt sich laut Lucky-Kitty aus der sehr aufwändigen Herstellung:
Es ist einfach unglaublich schwierig und aufwändig, wenn man hochqualitative Rohware bekommen möchte und das Futter in Deutschland mit den höchsten Hygienestandards unter Aufsicht und mit Zustimmung des Veterinäramtes produzieren möchte, so wie wir es machen. Und es ist leider auch sehr teuer in der Herstellung, man kann nur kleine Mengen davon machen und deshalb ist es kein Futter mit dem eine Firma nennenswerten Gewinn machen kann. Wir machen das aus „Berufung“ und weil unsere Chefs schon immer gesagt haben, dass sie das eines Tages machen.
Wie sieht es aus und wie riecht es?
Das Fleisch ist gewolft uns sieht auf den ersten Blicka aus wie Wild, da es so dunkel ist. Auch der Geruch ist für mich als Vegetarierin noch recht angenehm. Flüssigkeit gibt es, anders als bei den anderen Sorten von Lucky-Kitty, nicht. Das Fleisch ist zwar gewolft, denoch ist die Konsistenz eher etwas breiig. Das mögen nicht alle Katzen.


Und wie schmeckt es nun?
Von unseren drei Katzen Mikki (19 Jahre), Stummel (10 Jahre) und Stevie (8 Jahre) haben sich die beiden Kater sofort über die Maus aus der Dose her gemacht. Nur die kleine Stummel war nicht so angetan. Dabei ist sie die einzige in der Familie, die gerne mal eine Maus im Hof fängt. Aber ehrlicher Weise muss ich dazu sagen, dass sie auch diese bisher nicht essen wollte. 😉



Auch die zweite Dose am nächsten Tag fand guten Anklang bei den Herren. Stummel war wieder nicht überzeugt.
Alles in allem ist die Akzeptanz also bei zwei von drei Katzen als gut bis sehr gut zu bewerten.
Hier seht ihr, wie sich Stevie über die Maus aus der Dose her macht:
Mein Fazit
Maus in der Dose ist wirklich mal ein Futtermittel, wie es sich jede Katze wünscht (naja, fast jede, wie man an Stummel sieht).
Aufgrund des hohen Preises kommt es allerdings wohl für die wenigstens als Alleinfuttermittel in Frage.
Konsistenz, Geruch und Inhalt habe mich und auch Stevie und Mikki überzeugt.
Ich werde es auf jeden Fall weiterhin kaufen und immer mal wieder zwischendurch anbieten. Vielleicht kommt Stummel ja auch noch auf den Geschmack. 🙂
Zusammenfassung
Zutaten:
Konsistenz:
Geruch:
Akzeptanz:
Preis: